Impfungen in Gynäkologie und Geburtshilfe

Prinzipiell sollten Impfungen bereits vor der Schwangerschaft durchgeführt werden—Prepare for pregnancy

Aufrechter Imfpschutz für Röteln, Varizellen, Masern.

Besondere Bedeutung hat die Grippeschutzimpfung vor, aber auch während der Schwangerschaft – höhere Infektionsrate und besonders schwere Verläufe während des 2. und 3. Trimenons.

4 Kategorien von Impfungen in der Schwangerschaft:

  1. Impfungen, die immer kontraindiziert sind: Masern, Mumps, Röteln, Varizellen
  2. Impfungen, die üblicherweise kontraindiziert sind: Gelbfieber
  3. Impfungen, bei denen es derzeit keine Daten gibt: Typhus, Encephalitis, Meningokokken
  4. Impfungen, die unbedenklich sind: Diphtherie, Tetanus, Polio, Hepatitis A/B, Influenza


Impfplan für in der Gynäkologischen Praxis:

  • Jugendliche: Humane Papilloma Viren, Masern, Mumps, Röteln
  • Frauen im gebärfähigen Alter: Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Humane Papilloma Viren
  • Frauen ab dem 60. Lebensjahr: kürzere Impfabstände (5 Jahre), Influenza, Herpes Zoster


Humane Papilloma Viren Impfung- "Gebärmutterhals -Krebsimpfung"

Gardasil : derzeit 9 fach: HPV 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58

Bei 9-14 Jahren

Größte Wirksamkeit der Impfung vor dem Eintritt in das sexuell aktive Alter

  • Besonders gute Immunantwort
  • Im Rahmen des kostenfreien Impfprogramms für Mädchen und Buben (bis zum vollendeten 12. Lebensjahr) bzw. zum vergünstigten Selbstkostenpreis (bis zum vollendeten 15. Lebensjahr)

Bei 15-25 Jahren

  • höchstes Risiko für HPV-Infektionen 5-10 Jahre nach dem ersten sexuellen Kontakt
  • Vorbeugung gegen Genitalwarzen bei Frauen und Männern (etwa 90% der Genitalwarzen werden durch die HPV Typen 6 und 11 ausgelöst).
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Bei 26-35 Jahren

  • Steigendes Risiko für Gebärmutterhalskrebs
  • Weitgehender Schutz vor bösartigen Veränderungen des Gebärmutterhalses, auch bei Frauen mit früherer HPV-Infektion. Weitgehender Schutz gegenüber weiterer Infektion und Erkrankung.

Bei >35 Jahren

  • Erneuter Anstieg von HPV-Infektionen bei Frauen >45 Jahren
  • Höchstes Risiko für Gebärmutterhalskrebs und Anstieg der von HPV-verursachten Krebserkrankungen an Vulva, Vagina, Anus 

  • Reduktion des Risikos für ein HPV16/HPV18 assoziiertes CIN2/3 Rezidivs bei Frauen nach Konisation.



Seit Anfang 2017 gilt laut Prof. Elmar Joura  folgende Empfehlung: Auch für Erwachsene mit bereits diagnostizierter HPV Infektion gibt es bei Druchführung der Impfung einen langfristigen Benefit. Da eine HPV Infektion zu keiner natürlichen Immunität führt, ist eine Impfung auf jeden Fall sinnvoll, sowohl für Frauen als auch für Männer.

Humane Papilloma Viren sind beteiligt bei:  Gebärmutterhalskrebs, Anal- Vulva- Vaginal- Penis- und Kehlkopfkrebs, Genitalwarzen

Impfschema:

2 Dosen 9.- 15. Lj --2. Dosis nach 5 Monaten, spätestens nach 13 Monaten

3 Dosen nach 15. Geburtstag—2. Dosis frühestens 1 Monat nach der ersten Dosis, 3. Dosis frühestens 3 Monate nach der 2. Dosis. Alle 3 Dosen sollten innerhalb eines Jahres verabreicht werden.